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Sonntag, 31. Juli 2011

Ohne jede Spur - Lisa Gardner



544 Seiten, € 9,99 (D)
rororo
ISBN: 978-3-499-25557-1
Erscheint am 01. August 2011

Klappentext:

Eine junge Frau verschwindet mitten in der Nacht – ohne jede Spur. Hübsch, blond, liebevolle Ehefrau und Mutter, Lehrerin, beliebt bei ihren Schülern.

Als Detective Sergeant Warren ihr Heim in der idyllischen Vorstadtsiedlung Bostons betritt, scheint der Fall klar: Intakte Schlösser, keine Spuren eines Kampfes oder Einbruchs – Sandra Jones hat ihre Familie verlassen. Die Medien stürzen sich auf den Fall. Schon bald sieht alles anders aus: Der Ehemann hütet ein Geheimnis, die Tochter hat vor irgendetwas Angst, Familienangehörige, Nachbarn, Bekannte verstricken sich in Widersprüche. Und auch Sandra Jones’ Fassade bröckelt ...

Mein Umriss:

Sandra verschwindet mitten in der Nacht spurlos aus einem sehr gut gesicherten Haus. Ihr Mann arbeitet und die kleine Tochter Ree schläft in ihrem Zimmer. Wenig deutet auf ein Verbrechen hin, die einzige Zeugin ist die kleine Tochter, deren Vernehmung nicht viel zu Tage bringt. Ihr Mann gerät schnell durch sein seltsames Verhalten in Verdacht. Es gibt jedoch noch andere Verdächtige. Da ist noch der junge Mann in der Nachbarschaft, der wegen Unzucht mit einer Minderjährigen verurteilt wurde, dann der Schüler an Sandras Schule, der sie in die Geheimnisse des Computers einweiht und dessen Vater.....

Mein Eindruck:

Lisa Gardner beleuchtet den Fall aus den Sichtweisen der involvierten Personen, sodass er für den Leser immer undurchschaubarer wird und der Verdacht damit auch immer wieder auf eine andere Person gelenkt wird. Sie versteht es, den Leser auf einem gewissen Spannungsniveau zu halten, sodass das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.

Mein Fazit:

Ein etwas anderer Thriller, bei dem das Lesen so richtig Spaß machte, zumal ich hier verleitet war Sherlock Holmes zu spielen und am Ende total falsch lag. Dieses Buch sollte jeder Thrillerfan lesen, der weniger auf Blut, jedoch mehr auf hintergründigen Nervenkitzel steht.

Dienstag, 12. Juli 2011

Tödliches Requiem - Paolo Roversi



ca. 352 Seiten, € 8,99 (D) Kartoniert
List Taschenbuch Verlag
ISBN: 9783548610405
Erscheint am 15. Juli 2011

Aus dem Italienischen von Marie Rahn

Originaltitel: Niente baci alla francese


Klappentext:

Anfang Dezember: In der Mailänder Scala nähert sich das Konzert für die Bürgermeister von Paris und Mailand seinem Höhepunkt. Dann fällt der Strom aus. Als das Licht angeht, ist der Mailänder tot.

Der umtriebige Journalist und Profi-Hacker Enrico Radeschi ist sofort an dem Fall dran und beginnt zu ermitteln: zwischen Mailand und Paris, zwischen politischen Fronten und immer unter größter Gefahr für sein eigenes Leben.

Mein Umriss:


Große Premiere von „Aida“ in der Mailänder Scala. Alles was Rang und Namen hat und alles was denkt, Rang und Namen zu haben, ist auf den Beinen um sich dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen. Sehr unpassend kommt es zu einem Stromausfall, an dessen Ende der ungeliebte Bürgermeister Biondi tot ist.

Getötet durch ein segensreiches Medikament, das vielen Kranken hilft, er jedoch mit einem Allergieschock reagiert, an dem er schließlich effektvoll vor Publikum stirbt.

So überraschend kommt sein Tod für viele nicht, da er nicht nur Freunde hat, sondern sich durch seine Politik in allen Kreisen immer mehr Feinde anhäuften.

Natürlich nimmt die Polizei sofort die Ermittlungen auf, allerdings tut dies auch der Reporter Enrico Radeschi, der schnell an Ort und Stelle ist.


Mein Eindruck:


Der Autor bedient sich für diesen Krimi an vielen, wie ich meine zu vielen Klischees, schweift zu weit vom eigentlichen Geschehen ab, sodass in vielen Passagen gähnende Langeweile aufkommt. Auch schreibt er zu viel über politische Belange, als über die eigentliche Handlung.

Was jedoch angenehm ist, dass man, sofern man schon mal in Mailand war, die Stadt sofort wieder erkennt und sich zu hause fühlt.


Mein Fazit:


Nicht das, was ich mir unter einem guten Krimi vorstelle. Es fehlen die Spannungsspitzen ebenso wie eine saubere Aufklärung des Mordes. Das eigentliche Motiv bleibt leider auch offen.

Das ist ein Buch, das man nicht unbedingt gelesen haben muss.

Montag, 4. Juli 2011

Der Junge im gestreiften Pyjama - John Boyne


Klappentext:

Der neunjährige Bruno weiß nichts von der Endlösung oder dem Holocaust. Er ist unberührt von den entsetzlichen Grausamkeiten, die sein Land dem europäischen Volk zufügt. Er weiß nur, dass man ihn von seinem gemütlichen Zuhause in Berlin in ein Haus verpflanzt hat, das in einer öden Gegend liegt, in der er nichts unternehmen kann und keiner mit ihm spielt. Bis er Schmuel kennenlernt, einen Jungen, der ein seltsam ähnliches Dasein auf der anderen Seite des angrenzenden Drahtzauns fristet und der, wie alle Menschen dort, einen gestreiften Pyjama trägt. Durch die Freundschaft mit Schmuel werden Bruno, dem unschuldigen Jungen, mit der Zeit die Augen geöffnet. Und während er erforscht, wovon er unwissentlich ein Teil ist, gerät er unvermeidlich in die Fänge des schrecklichen Geschehens.

Mein Umriss:

Zwei Jungen die aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen wurden und auf ungewöhliche Weise zueinander finden. Jeder auf seiner Seite des Zaunes, jeder in seiner eigenen Welt und sich trotzdem so nahe, dass sie Freundschaft schließen. Eine Freundschaft bis in den Tod zu Zeiten des Holocaust.

Mein Eindruck:

John Boyne beschreibt die Zerrissenheit der Menschen im Dritten Reich. Insbesondere geht er sehr emotional auf die entstehende Freundschaft zwischen Bruno und Shmuel, den beiden neunjährigen Hauptpersonen des Buches ein, die dann auf furchtbare Weise endet.
Boyne schreibt so realitätsnah, dass man sich als Leser mitten im Geschehen wähnt. Bezeichnungen und Orte nennt er nicht beim richtigen Namen, obwohl jedem klar ist, worum es geht.

Mein Fazit:

Wenn auch nicht klar hervorgeht, ob es sich um eine wahre Gegebenheit oder eine erfundene Geschichte handelt, ist es vorstellbar, dass es die Geschehnisse zur damaligen Zeit gegeben haben könnte. Es handelt sich hier zwar um einen Jugendroman, der jedoch auch Erwachsenen zu denken gibt und noch lange in Erinnerung bleibt.